Die Integration von Informationstechnik in die Artefakte unserer täglichen Umwelt läuft in großem Umfang und mit hoher Geschwindigkeit. Mechatronik und Miniaturisierung sind Katalysatoren dieser Entwicklung. Schon heute wird die überwältigende Mehrzahl aller Prozessoren im Bereich der eingebetteten Systeme eingesetzt. Das Internet, bisher ein Netz der Informationsdienste, wird in Zukunft durch ein Netz der kooperierenden Dinge ergänzt und erweitert. Die zukünftigen eingebetteten Systeme zeichnen sich aus durch Offenheit, Heterogenität, Kooperation, Mobilität, Spontanität der Kommunikationsbeziehungen und durch die Notwendigkeit einer langfristigen, dynamischen Evolution des Gesamtsystems. Die einzelnen Komponenten sind häufig starken Beschränkungen hinsichtlich des Stromverbrauchs, der Rechenleistung, des verfügbaren Speichers und der Kommunikationsbandbreite unterworfen. Die Faszination der verhältnismäßig neuen Disziplin der vernetzten eingebetteten Systeme liegt in der Notwendigkeit des technischen Systems zur Selbstorganisation, bisher eine der herausragenden Eigenschaften biologischer Systeme. Eine hohe Zahl einfacher, autonomer Systeme, die kooperativ Gegebenheiten ihrer physischen Umwelt erfassen, organisieren sich selbstständig zu größeren Strukturen, kontrollieren den Informationsfluss und koordinieren die Reaktionen. Auf der technischen wie auf der Anwendungsseite sind hier noch einige größere Herausforderungen zu bewältigen, die oft nur interdisziplinär angefasst und gelöst werden können. Dabei wird die Akzeptanz einer solchen Technik weitgehend davon abhängen, inwieweit es gelingt, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Bedienbarkeit und den Schutz der Privatsphäre bei gleichzeitig niedrigen Kosten in den Griff zu bekommen. Unter diesen Bedingungen geeignete Architekturen, Systemstrukturen und Komponenten zu entwerfen, welche die notwendigen hohen Qualitätsanforderungen erfüllen, ist das Ziel der Forschung und das Arbeitsfeld der AG Eingebettete Systeme und Betriebssysteme.Die Schwerpunkte der Forschung liegen dabei auf drei Gebieten:
- Middleware für stark ressourcenbeschränkte kooperative Systeme (FAMOUSO)
- Architekturen für eine zuverlässigen Perzeption der Umwelt (MOSAIC)
- Einsatz von Verfahren der Augmented Reality zur Bewertung sensorischer Information und zur sicheren Interaktion (VIERforES, gefördert durch das BMBF)
Die Forschungen werden außerdem in das Projekt KARYON (Kernel-based ARchitectureforsafetyY-criticalcONtrol, (EU- FP7, ICT-2011.3.3, Project Ref.:288195)) eingebracht und weitergeführt.